Resesånger: Njuta av åkturen

Reiselieder: Enjoy The Ride – Genieß‘ die Fahrt

Die letzte Woche in der BRD ist angelaufen. Heute endlich wieder Sport mit meinem Lieblingsosteopathen Daniel Katsch, der letzte Woche leider gesundheitlich etwas eingeschränkt war. Diese Woche machen wir hauptsächlich Übungen, die ich auch ohne seine professionellen Geräte in Schweden machen kann. Unser Fitnessraum wird ja erst entstehen, wenn wir das Objekt unserer Träume gefunden und erstanden haben. Die morgendliche Verausgabung mit gemeinsamem Resümee des Vortages, Rumfrotzeln und gegenseitigem Pushen wird mir fehlen. Der innere Schweinehund besiegt sich in Gemeinschaft immer besser, als allein und auf meinen Sohn muss ich ja noch ganze sechs Monate warten.

Am Samstag hatten wir die Ersteingeweihten unseres Abenteuers noch einmal zu einem gemütlichen Lagerfeuer, Flammkuchen aus dem Lehmbackofen und Glühwein eingeladen und alle sind gekommen. Es waren leise und laute, lustige und traurige, schöne aber auch schmerzhafte Stunden, da die Trennung nun immer näher rückt und man in Gemeinsamkeit mit diesem Menschen sehr schnell realisiert, was man hier zurücklässt. Ob es die liebste Nachbarin ist, die bereits fest zu unserer Sippe gehört (Die treueste Seele), die (Wunsch-) Schwiegereltern vom Vielfraß, die mit uns seit nunmehr 16 Jahren durch dick und dünn gehen, deren Nachbarn, die auch relativ schnell in unsere Herzen aufgenommen wurden, Sandy und Peggy, die erst die letzten Jahre in unser Leben getreten sind aber auch immer ein offenes Ohr und ein tröstendes Wort parat haben, oder die Eltern von Phillips Klassenkameradin, die auch unter all dem hier leiden und trotzdem unbeirrt dafür kämpfen, dass ihre Kinder möglichst wenig Schaden hier nehmen. All diese Menschen haben uns im Kleinen oder Großen hier geprägt und durch ihr Sein unsere Lebensqualität hier massivst erhöht. Sie zurückzulassen ist ein Wermutstropfen, der einen klitzekleinen Schatten auf die bevorstehenden Abenteuer wirft. 

Trotzdem werde ich immer unruhiger und empfinde es als schwierig, mich die letzten dreieinhalb Tage aufs Arbeiten zu konzentrieren. Morgen kommt ein Freund aus Berlin noch einmal vorbei, der sicherlich noch ein, zwei technische Dinge klären möchte (ich verwalte seine Webseite), bevor ich erstmal räumlich weniger schnell erreichbar bin. Übermorgen kommt mein Bruder kurz vorbei, um sich noch mal eben meine Handkreissäge auszuleihen, da er wieder ein Bastelprojekt hat. Donnerstag Notartermin und endlich, am Freitag geht es gen Norden. Die Reiselust hat mich gepackt. Ich freue mich auf den Wind der Küste im Gesicht, wenn wir auf der Fähre stehen, die herrlichen Stunden Autofahrt durch die schwedischen Läns bis hin ins Värmland, die Wälder, die Weite, die freundlichen Menschen, die Freiheit. Allein der Weg zum Ziel ist schon Ziel. Das immer sofort einsetzende Herunterkommen begehre ich so sehr. Daher heute mal eine alte Schmonzette von Morcheeba, die mir auf ihrem 2008 veröffentlichten Album „Dive Deep“ sofort ins Ohr gegangen ist und die aktuelle Stimmung perfekt einfängt.

With the moonlight to guide you feel the joy of being alive. The day that you stop running is the day that you arrive. And the night that you got locked in was the time to decide: Stop chasing shadows just enjoy the ride.
Morcheeba
Enjoy The Ride

Sich vom Mondlicht leiten lassen, sich wieder lebendig fühlen, nicht mehr eingeengt, ja, die Reise genießen werden wir. Sie ist noch lange nicht zu Ende, hat gerade erst begonnen und es werden noch viele Geschichten zu erzählen sein. Aber Schatten hinterher zu jagen hat ein Ende. Das Ziel ist klar und der Weg dorthin wird mit jeder Faser unseres Herzens ausgekostet.


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