Alltid framåt

Immer vorwärts

Dies soll ja (insbesondere auf Wunsch meines Glügge-Weibs) ein politikfreier Blog werden, der unseren Weg nach Schweden beschreibt. Aber auch der mentale Weg ist ja ein Teil des gesamten Weges. Deswegen nehme ich mir heraus, meine morgendlichen Gedanken zu virtuellem Papier zu bringen und mal ganz frech in der Kategorie Beweggründe abzulegen. Er wird sicherlich etwas polemischer, als die anderen Gedanken, aber es gibt Themen, da hört auch für mich die gute, sprachliche Schule auf. Wer mich kennt und meinen politischen Blog verfolgt, kann das sicherlich bestätigen. Aber heute mache ich hier an dieser Stelle die besagte Ausnahme, schließlich gibt es schon wieder einmal Hiobsbotschaften, wohin man schaut. 

Dass die Bundesrepublik von Deutschland über die letzten Jahrzehnte immer übergriffiger wurde, immer mehr auf das angeblich so heilige Grundgesetz und das vorangestellte Völkerrecht oder angeblich gültiges EU-Recht scheißt, sollte auch jenen auffallen, die die Obrigkeit des Staates als gottgegeben ansehen. Angriffskriege ohne völkerrechtliches Mandat; Drohnenrelais auf deutschem Boden, von denen aus ohne Gerichtsbarkeit die angeblichen Feinde anderer Staaten gerichtet werden (auf zahlreiche zivile Opfer übrigens schlicht gepfiffen); die spätestens seit Hartz 4 antastbare Würde des Menschen; usw. usf. – ich könnte Seiten mit diesem Thema füllen, möchte ich an dieser Stelle aber gar nicht. 

Angst ist ein schlechter Berater

Jeder hat eine andere Sicht auf politische Dinge, basierend auf dem Informationsstand, den derjenige hat. Je differenter die Quellen, desto ausgewogener die Erkenntnis. Dies ist der logische Schluss wissenschaftlichen Arbeitens. Zumindest war er das, als Wissenschaft noch nicht so offen politisch missbraucht wurde. Jedoch sind wir zu Zeiten von erschwindelten Doktor-Titeln und Masterabschlüssen in Schwafelwissenschaften wie Gender Studies schon meilenweit von wirklicher wissenschaftlicher Arbeit in der Politik entfernt. Wichtig ist, was die Doktrin vorgibt. Alles andere wird tollwütig totgebissen, auch (oder insbesondere) von unseren fürstlich bezahlten (jetzt) 736 Selbstdarstellern im Reichstag. Dabei wäre die Aufgabe eines funktionierenden, demokratischen Staates, die Bevölkerung allumfassend über Gefahren, Erkenntnisse und Lösungswege bei kritischen Situationen aufzuklären und nicht nach dem Gusto „Es könnte die Allgemeinheit verunsichern“ zu verfahren, oder gar (wie ja bereits bewiesen) Angst zu schüren, um diktatorische Maßnahmen am Willen der Völker vorbei durchzusetzen, da die Masse sich nun mal mit Angst so wundervoll lenken lässt. Mehrfach erfolgreich erprobt. Funktioniert seit tausenden Jahren 😉

Informationsbeschaffung in Zeiten unumstößlicher Narrative

Valide Informationen zu bekommen, ist in Zeiten der digitalen Möglichkeiten wirklich harte Arbeit. Besonders seit Social Media, Photoshop und DeepFake sind selbst digitale Informationen stets erst einmal in Zweifel zu ziehen. Ist das Zitat so gefallen? Ist das Bild retouschiert? Ist das Video gefakt? Stimmt die Zeit, der Ort, der Bezug? Heutzutage eine herausfordernde Frage, die viel Zeit verschlingt, wenn man sie beantworten möchte. 

Und gerade beim Hinterfragen dieser Informationen fällt einem notgedrungen auf, dass man die wirklich wichtigen Informationen gar nicht finden und abstrahieren soll. So viel Müll und unwichtige „News“ fliegen dem Bürger tagtäglich um die Ohren. Alle halbe Stunde wird in einem anderen Kaff die Sau durchs Dorf getrieben. Der Russe will Krieg, Polen ist schlimmster EU Hetzer, Orban ein homophober Drecksack und Angela Merkel weit vor Mutter Theresa die Heilige der deutschen Nationen! Man ist umgeben von Hysterie und Polemik, wohin das Auge schaut. Das gemeinschaftliche Narrativ wechselt häufiger als ein hygienischer Mensch sich in der Grippesaison die Hände wäscht. Dies zeigt sich auch täglich in der politischen Diskussion, egal ob sie in der Nachbarschaft, am Stammtisch oder im Bundestag geführt wird. Aber genug davon! Bevor das hier in einem Stundenartikel eskaliert, komme ich zum eigentlichen Grund des heutigen Beitrags.

Staatlich verordnete Kindeswohlgefährdung

Das weiterhin denkbefreite, (mehrfach von Medizinern kommuniziert) grundlose Drangsalieren unserer Kinder und die sich weiter abzeichnende Ungleichbehandlung (bspw. getrennte Klassen für Geimpfte und Ungeimpfte), hinterlassen einen wirklich widerlichen Geschmack. Bei Gesprächen mit besorgten Eltern ist das der Hauptschmerz, der überall greifbar ist. Dieses dumpfe Gefühl der Machtlosigkeit bezüglich des Verteidigens der körperlichen und seelischen Unversehrtheit des eigenen Nachwuchses; des eigenen Fleisches und Bluts. Jemand anderes schreibt einem selbst vor, wie man seine eigenen Kinder zu behandeln hat.

Aktuell werden vom Oberangstmacher Klabauterbach drei mal wöchentliche Tests an den Schulen durchgeführt ins Gespräch gebracht, Kontaktpersonen sollen sich sogar fünf Tage hintereinander testen lassen müssen. Starkes Stück, wo doch andere Länder zeigen, dass dies völlig sinn- und ergebnisloser Aktionismus ist, da keinerlei Auswirkung auf welches Infektionsgeschehen auch immer. Sollte dies eingeführt werden, hat man ja sicherlich die Möglichkeit, sich dagegen auszusprechen und seine Kinder von diesen Maßnahmen zu befreien… Nicht.

Vorsicht – Polemik!

Dies ist die markante Zäsur der letzten Jahre. Es gilt nicht mehr, was Mutter und Vater des Kindes für angemessen halten, sondern man steht unter Generalverdacht, wenn man sich gegen die Übergriffigkeiten des sogenannten Staates wehrt. Die wichtigste und kleinste Zelle einer funktionierenden Gesellschaft ist fragil geworden. Selbst die Familie ist inzwischen antastbar und das ist (nicht erst seit C.) der Stachel in meinem Fleisch, der Antrieb und der Grund für die letzten intensiven Recherchejahre. Von einem befreundeten Oberstaatsanwalt bekam ich mal den Hinweis, dass gerade bei Schreiben an Lehrer/Direktoren aufzupassen ist, welche Paragraphen und Termini man benutzt, da ein in die Ecke gedrängter Le(e)hrkörper sehr ungehalten reagieren kann. Und dass, obwohl gerade sie durch die „Lehren aus dem Nationalsozialismus“ durch ihre Garantenstellung der Garantenpflicht unterliegen, also alles schlimme von unseren Kindern fernzuhalten haben, auch rechtwidrige Verordnungen des sogenannten Staates. So etwas kann für die Eltern im schlimmsten Fall mit Anzeige einer vermuteten Kindeswohlgefährdung und entsprechenden „staatlichen“ Maßnahmen enden, (und hier kommt die angekündigte Polemik) so wie unter Hitler, Stalin, Mussolini, Zedong, Amin, Pol-Pot, Honecker oder welcher diktatorischen Rädelsführer auch immer. 

Hier wird die Bundesrepublik ganz offen aggressiv in einem Bereich übergriffig, wo ihre Griffel gar nichts zu suchen haben. Es interessiert die Akteure nicht, viele Betroffene jedoch ebenso wenig – genau da greift die steuernde Angst. Es ist wie beim Höhlengleichnis. Die bedrohlichen Schatten an der Höhlenwand verhindern die Freihheit. Wir haben aber keine Lust auf die Schatten an der Wand. Wir möchten nicht, dass unsere Kinder und Kindeskinder von Impftermin zu Impftermin hangeln müssen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu dürfen. Wir möchten nicht, dass sie ihre Meinung nur äußern dürfen, wenn sie dem politischen Narrativ entsprechen. Wir möchten nicht, dass sich in ihrem Unterbewusstsein verankert, das Spaltung oder Rechtsbeugung in Ordnung geht, wenn es die Autorität so bestimmt. Und es ist unbestreitbar unser unveräußerliches Recht, genau dies durchzusetzen. Nur können wir es hier schlichtweg nicht. Ganz im Gegenteil zeichnet sich am Horizont ab, dass der Wahnsinn in der BRD noch viel höhere Wellen schlagen, noch viel aggressiver werden wird.

Und nun?

Können wir das als liebende Eltern ignorieren?
Nein.
Können wir etwas daran ändern?
Hier? Nein.

Also bleibt unter aktuellen Gegebenheiten nur die Möglichkeit, die wenigen Vorteile der EU zu nutzen und das Aufenthalts- und Arbeitsrecht in Anspruch zu nehmen und dorthin zu gehen, wo Kinder immer noch weit an erster Stelle stehen, wo sie das wichtigste und schützenswerteste Gut der Gemeinschaft sind. Wo wir nicht wegen unserer Auffassung und Lebensweise drangsaliert, gegängelt oder sanktioniert werden. So sehr die Erkenntnis schmerzt, dass wir als Nachfahren schlesischer Familien wieder den aktuellen Ort unseres Lebensinhalts ändern und zurück lassen, was wir einst liebgewonnen und mit viel Herz gehegt und gepflegt haben, so sehr freuen wir uns jedoch darauf, ein neues Fleckchen Erde zu bearbeiten und unser nächstes Eden zu schaffen. Mit mehr Platz, mehr Möglichkeiten, Weite, Stille, unberührterer Natur und inmitten von Menschen, die genau dieses Fleckchen Erde so lieben, und die eigenen Traditionen und Folklore noch pflegen und hegen.

Auch unsere Kinder freuen sich sehr auf das neue Kapitel unserer Familiengeschichte. Ob das immer so bleibt, ob sie ihre neue Heimat für immer akzeptieren und behalten, können wir nicht voraussagen. Sie sind freie Menschen und dürfen selbst entscheiden. Sie werden auch noch in die Pflicht kommen, für ihren eigenen Nachwuchs unkomfortable Entscheidungen zu treffen oder Böses von ihnen abzuwenden. Die Zeit wird zeigen, welchen Weg unsere Kinder gehen. Das schöne ist, dass beide unseren aktuellen Weg weiterhin willentlich begleiten und uns weiterhin den Rücken stärken und uns bedingungslos lieben. Das ist das komfortabelste Werkzeug, mit dem sich eine neue Heimat aufbauen lässt.

Der Wind der Veränderung weht uns um die Nase. Breiten wir die Flügel aus und lassen uns von ihm tragen. Immer vorwärts.


Kommentare

2 Antworten zu „Alltid framåt“

  1. Hallo Ken,

    ich bin froh, dass es tatsächlich noch Menschen gibt, die gefühlt „normal“ denken und dies auch ausdrücken.
    Mit 50 trifft mich plötzlich ein „beruflicher Schlag“ (manche würden darüber lachen, da ich immer noch Arbeit habe aber jetzt eben ganz andere) und das ist ein weiterer Baustein in unserer Entscheidungsfindung. Natürlich spielt auch das andere große Thema bei uns eine gewisse Rolle.
    Schweden soll nächstes Jahr unsere neue Heimat werden, aber das Abschied nehmen ist, neben allen anderen Dingen und Planungen, echt „kompliziert“. Das eigene Elternhaus (nun auch das Elternhaus meiner Kinder) soll verkauft werden, keine Sicherheit soll in D zurückgelassen werden. Grundsätzlich freue ich mich sehr darauf, aber 2 unserer 3 Kinder werden (zunächst) nicht mitkommen können (beide Ü18 und in Ausbildung).
    Ich bin gespannt was die Zukunft bringt, für Veränderungen sind wir auf jeden Fall bereit.

    Viele Grüße

    Michael

    1. Hallo Michael,

      Ich kann Deine Gedanken und Gefühle so nachvollziehen. Auch für uns wird es ein immenser Bruch. Ich kann eben nicht mal schnell in 20 Minuten bei meiner Mama sein und ihr bei was auch immer helfen. Mein Bruder kann an seinem freien Tag nicht spontan auf ein Weinchen am Lagerfeuer vorbeikommen. Unsere liebsten und besten Freunde werden zurück gelassen, ebenso, wie unser Heim, welches wir mit Liebe und Aufopferung die letzten 15 Jahre in ein blühendes, üppiges Paradies verwandelt haben.

      All das zehrt natürlich und sorgt ab und zu auch für die unterschwellige Frage, ob es die richtige Entscheidung ist. Aber bei den täglichen Konfrontationen mit dem Wahnsinn fällt die Antwort immer leichter. Es wird eine große Umstellung, alle Sicherheiten und Fangnetze greifen nicht mehr, aber es ist ein großer Zugewinn an geistiger und körperlicher Freiheit, nach dem uns immer mehr lechzt.

      Nicht nur unser zugebautes Dörfchen, auch die Gesellschaft ist inzwischen unkomfortabel eng geworden. Das möchten wir für unsere Kinder und eventuell kommenden Enkel nicht. Alles andere wird sich geben. Heimat ist dort, wo Dich eine liebende Familie unterstützt. Und was Deine älteren Kids betrifft, sie werden für sich entscheiden. Der nächste Wendepunkt steht mit Abschluss der Ausbildung an. Sie sind alt genug, um zu wählen. Wir haben unserem Großen auch nichts vorgegeben. „Bleibst Du hier ist es in Ordnung, kommst Du mit, erst Recht!“ Er hat sich entschieden und wir freuen uns, dass die Wahl weiterhin auf einen Weg zusammen mit der Familie fällt. So schlechte Eltern können wir also nicht sein.

      Verzage nicht, schöpfe Kraft aus glücklichen Momenten und halte den Blick nach vorn gerichtet. Es wird sich alles so fügen, wie es für Euch sein soll. Mulmig darf Euch sein, Angst solltet ihr nicht haben. Haltet an Euch fest, damit ist schon die halbe Miete gewonnen.

      Gern höre ich weitere Updates von Eurer individuellen Reise.

      Mit besten Grüßen

      Ken

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