(Groß-) Elternleid

Meine Mama sitzt am Terrassentisch und weint. Sie war nach ihrer Donau-Reise zurück ins triste Land zurückgekehrt und ist prompt wieder dem kompletten Corona-Wahnsinn ausgeliefert, dem sie 10 Tage über mehrere Länder entflohen war. Keine Tests, keine Masken, keine Einschränkungen, bis wieder heimatlicher Boden betreten wurde. Mein Onkel und sie schauen schon länger nach dem geeigneten Altersruhesitz außerhalb der BRD. Nur gefunden haben sie ihn noch nicht, ihren Herzensort.

Und nun zu allem Überfluss sitzen wir mit ihr und den Schwiegereltern bei uns im Garten und weihen sie in unsere Entscheidung ein. Schwiegervater hat es wohl schon länger geahnt, Schwiegermutter fordert, dass wir keine Rücksicht auf sie nehmen sollten und Mama freut sich für uns und besonders für die Enkel, aber weint. Da gesellt sich natürlich auch mein holdes Weib hinzu, weil sie geliebte Menschen nicht weinen sehen kann. Ein herrlich verrotzter Haufen von mir am meisten geliebten Menschen. Wenn das die ganze Zeit so geht, haben wir mehr Geld in Taschentücher investiert, als in den Umzug…

Aber gut so. Loslassen tut weh, Akzeptanz mitunter auch. Beides nötig für die Heilung. Es werden nicht die letzten Tränen sein.


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